Sehnsuchtsorte mit ME/CFS

Meine Sehnsuchtsorte mit ME/CFS

Auf Instagram hat Fatigatio e.V. anlässlich des Severe ME Awareness-Day am 8. August 2024 dazu aufgerufen, Sehnsuchtsorte zu posten, die für schwer und schwerst betroffene Menschen mit ME/CFS – und ihre pflegenden Angehörigen – unerreichbar sind.

Ich bin zum Glück nur leicht bis mittelschwer betroffen, aber trotzdem fand ich die Anregung sehr schön. Denn auch wenn ich zum Glück noch vieles mit strengem Pacing machen kann, gibt es auch für mich Sehnsuchtsorte, von denen ich nicht weiß, ob ich sie noch einmal besuchen und erleben kann. Vielleicht können wir uns ja gemeinsam dorthin träumen!

London

Mein größter Sehnsuchtsort war und ist London, seit ich in den 80er Jahren ein Teenager war. Mitte der 80er Jahre bin ich das erste Mal mit meinem Vater nach London gefahren und habe sogar Boy Georges Laden in der Carneby Street besucht – damals ein Teenie-Traum. Anfang der 90er Jahre habe ich dann ein Jahr in London gelebt, und das ist immer noch eines meiner schönsten Jahre! Ich habe unendlich viel gesehen und erlebt, neue Freunde gefunden und mir einen weiteren Teenager-Traum erfüllt, indem ich „vom Fan zum Freund“ einer Progressive-Rock-Band wurde, wie es der Keyboarder einmal so schön ausdrückte. Nach London würde ich sofort fahren oder fliegen, aber selbst mit dem „milden“ ME/CFS würde ich mich gnadenlos überfordern und wahrscheinlich allein durch die Reise in einen extremen Crash stürzen und dann nur noch das Hotelzimmer sehen. Das würde mir das Herz brechen!
Das Blogbild zeigt übrigens das innere von Covent Garden, wo ich immer gerne war…

Konzerte

Seit meiner Zeit in London habe ich viele, viele Konzerte besucht und war sogar schon auf ganzen Deutschland-Tourneen dabei.

Ich habe auch viele schöne Erinnerungen an diese Zeit, vor allem weil ich mit einer Freundin immer gerne Quatsch gemacht habe und wir versucht haben, einige Musiker auf der Bühne zum Lachen zu bringen. Aber es gab auch diese besonders wertvollen Momente, in denen ich einfach das Gefühl hatte, mit der Musik zu verschmelzen oder, wenn man es esoterisch ausdrücken will, dass mein Herzchakra besonders stark leuchtete. Nach den Konzerten fühlte ich mich oft wie high, obwohl ich gar keinen Alkohol getrunken hatte. In London habe ich sogar einmal nach einem Konzert auf der Charing Cross Road getanzt! 

Von diesen Momenten zehre ich noch heute. Und diese Erinnerungen geben mir auch die Kraft, weiterzumachen.

Aperol Spritz am niederländischen Strand
Aperol Spritz am niederländischen Strand

Das Meer

Am Meer habe ich mich immer am wohlsten gefühlt. Früher bin ich mit meiner Mutter in den Sommerferien oft nach Italien ans Meer gefahren, und die letzten Jahre vor Corona sind wir beide mit dem Bus an die holländische Küste gefahren und haben Aperol Spritz getrunken eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen ich überhaupt noch Alkohol trinke.

Ich hoffe, dass meine Mutter und ich es eventuell nächstes Jahr schaffen, „Bis ans Meer“ zu fahren (Brings-Fans wissen, wovon ich schreibe!).

Was sind deine Sehnsuchtsorte und warum?

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