Wer kennt das nicht von uns? Nicht nur das Einkaufen im Supermarkt wird mit der erkannten Laktose-Intoleranz schwierig, sondern oder besonders der Gang zur Apotheke. Denn in vielen Medikamenten, die als Dragees oder Tabletten verabreicht werden, ist Laktose als Bindemittel enthalten, um den Wirkstoff zu transportieren und zu stabilisieren. Das kann allerdings für etliche Menschen mit Laktose-Intoleranz verheerende Folgen haben, für andere wiederum auch nicht.
Die Menge der enthaltenen Laktose schwankt von Tablette zu Tablette, in der Regel sind selten mehr als 200 Milligramm Milchzucker enthalten. Leider muss ich aus eigener Erfahrung sagen, dass bei mir selbst eine kleine Tablette ausreicht, um Probleme zu verursachen. Oder schlimmer noch: in manchen Fällen hilft mir das Medikament gar nicht! Leider konnte ich nichts darüber finden, ob es daran liegt, dass der Darm zu sehr mit der Laktose beschäftigt ist und den Wirkstoff dann „links liegen“ lässt, wenn also jemand dazu Erkenntnisse hat – bitte hinterlasst unten einen Kommentar!
Wichtig ist, dass man eine schriftliche Diagnose beim Arzt oder Apotheker oder sogar im Krankenhaus vorlegen kann, so dass diese gezwungen sind, Eure Laktose-Intoleranz auch ernst zu nehmen. Ich habe zum Glück einen Arzt gefunden, der auf Rezepten vermerkt, dass es genau dieses spezielle Medikament sein muss und bis jetzt hat auch die Apotheke oder Krankenkasse mir keine Probleme bereitet.
Es ist aber auch nützlich, sich selber Gedanken um Alternativen zu machen, so dass man dem Arzt oder Apotheker etwas auf die Sprünge helfen kann. Sollten zum Beispiel alle Tabletten „Laktose-verseucht“ sein, kann man eventuell auf Saft oder Tropfen umsteigen. Hier ein paar Beispiele für laktosefreie Alternativen:
Kopfschmerztabletten
Mittlerweile gibt es sehr viele laktosefreie Kopfschmerztabletten. Standards sind die Produkte von Aspirin, die laut Hersteller-Webseite alle laktosefrei sind, sowie die Ibuprophen-Tabletten von Ratiopharm.
Anti-Allergie-Medikamente
Bei Anti-Allergie-Tabletten wird das ganze etwas schwieriger. Ein freiverkäufliches Produkt konnte ich leider nicht finden, lediglich die verschreibungspflichtigen Tabletten von Telfast (120 mg Filmtabletten, Fexofenadinhydrochlorid, PZN 8540322) von sanofi aventis sind meines Wissens laktosefrei. Ich vertrage sie zum Glück sehr gut und mich machen sie auch kaum müde. Eine weitere Alternative sind Tropfen, ich finde es nur sehr unpraktisch, je nachdem wo man sich gerade befindet.
Die Pille
Seit 2010 gibt es eine einzige Pille, die laktosefrei ist, denn hier wird die Laktose durch Cellulose ersetzt. Sie wird von Jenapharm hergestellt und ist als so genannte Mikropille niedrig dosiert. Die Einnahme erfolgt über 21 Tage, dann folgt eine Pause von 7 Tagen.
Ich kann nur jeder Frau mit Laktose-Intoleranz wünschen, dass sie, sofern sie die Pille nehmen will, dann genau diese auch gut verträgt!
Zäpfchen
Auch Zäpfchen können Laktose enthalten, wenn auch sehr selten. Bei Scheiden-Zäpfchen (oder Tabletten) für Frauen ist das überhaupt kein Problem, da hier die “Verarbeitung” ja sehr weit weg vom Darm geschieht. Bei den anderen Zäpfchen sollte es zu keinen Problemen kommen, da ja der Dickdarm die Laktose nicht verträgt und nicht der Enddarm, an dessen alleruntersten Ende das Zäpfchen steckt. Ich habe aber Berichte von Menschen gehört, die selbst damit Probleme hatten. Ich denke, hier muss jeder selbst entscheiden, wie er vorgehen will oder es notfalls testen…
Homöopathie und Schüssler-Salze
Laktosefreie homöopathische Mittel zu bekommen ist sehr einfach: nehmt sie nicht in Tabletten-Form! Sowohl die Globuli, also die Kügelchen, als auch die Tropfen enthalten keinen Milchzucker. Allerdings ist in den Tropfen Alkohol und deshalb für Kinder ungeeignet.
Laktosefreie Schüssler-Salze habe ich bislang leider nur online bestellen können, meine Hausapotheke hat da abgewunken. Hier findet Ihr laktosefreie Schüssler-Salze:
http://www.schuckmineral.de/globuli.html
http://www.welt-der-salze.de/schuessler_globuli.html
Im Internet kursieren auch einige „lustige“ Vorschläge, wie man die laktosehaltigen Tabletten der Schüssler-Salze trotz Laktose-Intoleranz zu sich nehmen kann, in dem man sie z.B. durch einem Kaffee-Filter filtert, oder sie einfach nur eine Zeit lang im Mund behält. Ich weiß ja nicht…
Noch ein Tipp zum Schluss: in dieser Datenbank sind ebenfalls etliche Medikamente aufgelistet, die laktosefrei sind, schaut dort einfach mal nach:
http://www.ohne-milchzucker.de/produkte/medikamente
Viel schlimmer ist, dass es Medis gibt, die es nur mit Laktose gibt, und ich die nicht vertrage,
das ist Lyrica und Tolperison.
ich brauche diese Medis, aber warum erhält man nicht die Lactrrase Tabletten dazu?
Ich kann mir das leider überhaupt nicht mehr leisten, das selbst zu bezahlen,
wer weiß, was man da machen kann.
Danke für Antwort
Hallo Sunshine,
Lactrase ist auch sehr teuer – wenn Du sie verträgst, probier doch mal die günstigeren Alternativen von dm! Und hast Du schon mit Deiner Krankenkasse gesprochen? Wenn Du die Diagnose LI schriftlich hast, müssten sie da doch auch irgendwas drehen können…
Viele Grüße,
Julia