Laktosefreier Käsekuchen

Okay, das ist ja irgendwie ein Widerspruch in sich. Aber ich liebe Käsekuchen und war es Leid, dass ich nie welchen backen darf wegen der LI meiner beiden Männer.

Also gibt’s jetzt hier LI-freundlichen Käsekuchen. Einmal ganz arg freundlich (aber mit leichtem Soja-Geschmack), einmal mit mehr Rest-Laktose.

Zutaten für eine Springform mit 26 cm Durchmesser

Für den Teig

  • 400 g Mehl
  • 140 g Zucker
  • 2 Eier
  • 1 Prise Salz
  • 180 ml neutrales Öl

Für die Füllung

  • 150 ml neutrales Öl
  • 150 g Zucker
  • 3 Eier
  • 1 Vanilleschote
  • 5 EL Grieß
  • 30 g Speisestärke
  • 1TL Backpulver
  • wer mag: 100 g Rosinen, Brandy

plus Zutaten für 1 von 3 Crème-Rezepten!

Crème-Rezept 1 = Rest-Laktose, Cheesecake

  • 1 Ei
  • 500 g laktosefreien Frischkäse von Minus L, LAC o.ä.
  • 500 g laktosefreien Quark von Minus L, LAC o.ä.

Crème-Rezept 2 = Rest-Laktose, typischer Käsekuchengeschmack

  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 750 g laktosefreier Quark von Minus L, LAC o.ä.
  • 150 g neutralen Sojajoghurt (ohne Obst!)

Crème-Rezept 3 = geringster Laktosegehalt, dafür aber Sojageschmack

  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 500 g laktosefreier Quark von Minus L, LAC o.ä.
  • 400 g neutralen Sojajoghurt (ohne Obst!)

Warum sollte jemand freiwillig Rezeptvariante 3 wählen, obwohl das Soja vorschmeckt? Z.B. weil er oder sie wie mein Mann schon auf die geringen Reste von Laktose in den “laktosefreien” Produkten mit Magengrummeln reagiert. Wer diese Restmengen an Laktose verträgt, kann ruhig zu Variante 1 oder 2 greifen.

Zubereitung:
Mit dem Handrührgerät die Teigzutaten (Mehl, Zucker, Ei, Butter und 1 Prise Salz) zu einem  Teig verarbeiten. Mit den Händen nachformen (schnell), bis er eine homogene Masse ergibt. Zu einem Ball zusammenknautschen und in Frischhaltefolie gehüllt 30 bis 60 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Wasser im Wasserkocher erhitzen. Die Rosinen in eine Müslischale legen, mit heißem Wasser übergießen, bis sie bedeckt sind und einen ordentlichen Schluck Brandy angießen. Mit einem Deckel bedecken und ziehen lassen. (Wenn Kinder mitessen, Brandy weglassen.)
Die Vanilleschote der Länge nach aufschlitzen und das Mark herauskratzen. Den Rest der Schote in zwei Teile teilen und mit den Rosinen ziehen lassen. Das Mark zum abgemessenen Zucker geben.

Den Boden einer 26-cm-Springform mit Backpapier auslegen, die Wände mit Öl einpinseln. Den Ofen auf 180°C (Umluft 175°) vorheizen.

Den Teig zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie ausrollen und die Springform damit auskleiden. Einen Rand mit den Fingern formen.
Den Teig 15 Minuten backen. Ist er nach dem Backen etwas aufgequollen, mit einer Gabel einstechen und vorsichtig flachdrücken.

Während der Teig vorbackt, die Füllung zubereiten. Dafür die Zutaten (siehe oben) plus die Zutaten für eine der 3 Variationen der Füllung bereistellen.

Die Eier trennen. Die Eiweiße mit einer Prise Salz steif schlagen.
Die Eigelbe mit der entsprechenden Menge Zucker, Vanillemark und (Füllung 3) Vanillezucker schaumig rühren. Öl, Quark, evtl. Frischkäse und Sojajoghurt unterrühren.
Backpulver und Speisestärke  vermischen und ebenfalls unterrühren.
Die Rosinen abgießen, die Vanilleschote entfernen und die Rosinen unter die Füllung ziehen. Den Eischnee vorsichtig unterheben.

Die Füllung in die vorgebackene Form füllen und mit einem nassen Löffel glattstreichen. In der Mitte des Ofens circa 50 Minuten backen. Ab 40 Minuten gucken, ob der Teig schon sehr gebräunt ist. Falls ja, mit etwas Backpapier ablegen, damit er nicht zu dunkel wird.

((Eigentlich gibt es auch Fotos zum Kuchen, aber WordPress lässt mich wieder nicht. :-/))

Ein weiteres Rezept für laktosefreien Käsekuchen findet Ihr hier!

16 Kommentare

  1. Hallo Nina,

    ich habe jetzt glaube ich schon 7 Käsekuchen Rezepte mit laktosefreien Produkten probiert, aber jedes Mal geht es in die Hose. Im Ofen geht der Kuchen schön auf und sieht super aus, aber sobald er abkühlt stürzt er in sich zusammen. Aber wie, er ist platt wie eine Funder und schmeckt erbärmlich. Dabei liebe ich Käsekuchen über alles.n Und bei Dir ist alles wie bei normalem KK?

  2. Da mein Mann so arg auf Rest-Laktose reagiert, habe ich das Rezept für die beiden mit Füllen 3 gemacht (also viel Soja-Joghurt). Das war mir zu “Soja”-mäßig im Geschmack.
    Eine Freundin hat die Variante “Cheesecake” gemacht. Die geht nicht doll auf und schmeckt etwas herber – eben wie ein amerikanischer Cheesecake. (Sollte ich vielleicht im Rezept erklären?)
    Variante 2 ist mein Favorit. Ich denke, dass er wegen der Speisestärke und des Grieß nicht zusammenfällt. Also so ein bisschen natürlich schon, in der Mitte – aber das kenne ich auch von “normalem” Käsekuchen.
    Was ich persönlich nicht so nett finde, ist der Teig untendrunter mit Öl statt mit Butter. Das wird etwas arg knackig. Aber da ist mir, außer laktosefreier Butter, noch keine Lösung eingefallen. Und wie gesagt: wenn mein Mann mitisst, muss ich immer arg aufpassen, dass ich nicht zu viele Minus-L-Produkte verwende, oder es geht ihm schlecht. Bin für Input dankbar 🙂

  3. also wenn ich für den boden laktosefreie butter nehmen würde, müsste ich dann einfach 180g nehmen?
    vielen dank für das rezept, ich werde es dann mal ausprobieren 🙂

  4. @ Julia: Ich würde 200 – 220 Gramm Butter verwenden.
    Wenn ich Butter durch Öl ersetze, nehme ich immer etwas weniger Öl als Butter vorgeschrieben war, es lässt sich nicht so gut 1:1 ersetzen, das wird dann schnell zu ölig. (Vielleicht wegen Gramm/Milliliter? Die sind ja nicht ganz identisch.)
    Wenn Du also die Ölmenge in einem Rezept hier durch Butter ersetzt, würde ich immer so 20-30 Gramm Butter pro hundert Gramm mehr nehmen.

  5. Hallo Nina,

    vielen lieben Dank für die Rezepte! Habe auch einen Lebensgefährten, der leider an LI leidet, aber da ist dieser Käsekuchen ja wirklich ein toller Kompromiss, den ich ausprobieren werden!

  6. Hallo Versuche doch statt Butter Sonnenblumenmagerine (die von Aldi) geht super ich backe jeden Kuchen mit Magerine statt Butter da mir die -L Butter eingfach zu teuer ist um sie zu verbacken. LG

  7. Ja, stimmt, bei Plätzchen mache ich das ja auch. Irgendwie sind wir von unserem abgewandelten Waffelrezept (mit Öl statt Butter und Wasser statt Milch) zu diesem Teig gekommen. Aber Pflanzenmargarine würde eine bessere (weniger krosse) Konsistenz geben.

  8. Hallo,
    mal eine Frage: ihr backt doch eure Kuchen, oder? Wozu dann die lactosefreien Produkte? Meine Erfahrung ist, und die wurde mir durch Nachfragen bei Herstellern bestätigt, dass durch Kochen oder Backen auch die Lactose auch zerstört wird (zu Galactose), wofür die Lactase normalerweise zuständig ist. Ausserdem wird das Milcheiweiß dabei denaturiert.
    Wenn ich z.B. einen Pudding koche, gibt es keinerlei Probleme. Ansonsten gibt es im Zweifel ja noch Lactase-Kapseln.

    Damit müsste doch alles paletti sein. Oder wie?
    Grüße
    Michael

    • Hallo Michael,

      wenn das so einfach wäre, gäbe es tatsächlich keine laktosefreien Produkte. Leider wird mir aber auch von verarbeiteten Produkten, die Laktose enthalten, schlecht. Glaub mir, ich habe es probiert, egal ob Pudding, Gebäck etc. Und es ist mir neu, dass durchs Backen die Laktose zerstört wird, warum sollte sie auch?!?
      Milcheiweiß und Milchzucker sind 2 unterschiedliche Dinge, deshalb muss man da sehr vorsichtig sein…

      Die Lactase-Tabletten helfen viele, die eine LI haben, aber das ist individuell sehr verschieden, bei mir wirken sie z.B. nicht, bzw. nicht mehr…

      Somit ist leider nicht alles paletti, aber dank eben der laktosefreien Produkte habe ich mittlerweile wieder eine größere Auswahl beim Essen.

      Viele Grüße,
      Julia

  9. Ich möchte schon lange einen Beitrag schreiben über “Milcheiweiß-Allergie” und “Milchzucker-Unverträglichkeit”, bin aber bisher leider nicht dazu gekommen.
    Denn das geht immer wieder durcheinander, selbst wenn man mit Hausärzten über das Thema “Laktose-Intoleranz” spricht.

    Und ich glaube, dass nicht immer aller Allergene beim Backen zerstört werden. Da müsste man z. B. mal einen Nuss-Allergiker oder Krustentier-Allergiker fragen, was die für Erfahrungen gemacht haben. Ich glaube bei letzteren zum Beispiel nicht, dass die nur auf rohe Krustentiere reagieren, die isst man ja recht selten.

  10. Vielleicht kann mir jemand von euch helfen. Ich bräuchte Käsekuchenrezepte ohne Laktose – Gluten – und Ei.
    Da meine Tochter auf alle 3 Dinge reagiert.
    Laktose und Glutenfrei kann ich regeln, aber in sämtlichen Käsekuchen wird Ei verwendet und dafür kann ich den Ei Ersatz nicht nehmen.
    Vielleicht kann mir von euch jemand weiterhelfen.

  11. Hallo Petra,

    ich habe ein Buch hier, “Backen ohne Milch und Ei” von GU, das Dir vielleicht ein paar Rezepte liefern könnte, die auch für Deine Tochter verträglich sind.
    So etwas wie Käsekuchen oder generell etwas mit “netter cremiger Füllung” habe ich dort nicht gefunden, daher habe ich ja auch den Käsekuchen selbst erfunden.
    Aber vielleicht kann man mit mehr Grieß oder mit einem Bindemittel wie Biobin (aus Johannisbrotkernmehl) in Kombination mit laktosefreiem Quark und Soja-/Minus-L-Sahne etwas basteln?
    Denn das Ei bindet ja die Füllung und macht den Geschmack “runder”. Ersteres könnte man mit Grieß und/oder einem Bindemittel vermutlich auch erreichen. Und die Sahne könnte den Ei-Geschmack wettmachen.
    Oder gibt es eventuell im Reformhaus ein Puddingpulver ohne Laktose, das Du mit Quark verwenden kannst? Da müsste dann schon ein Bindemittel und ein Emulgator enthalten sein.

  12. Wenn ich “Quark” schreibe, meine ich übrigens natürlich immer laktosefreien!
    Je nach gewünschter Konsistenz kann man stattdessen auch Soja-Joghurt Natur verwenden. Dann braucht man nur mehr Bindemittel.

  13. Hilfe, da stimmt ja was nicht da wird vergessen bei den Zutaten vaillezucker anzugeben und innerhalb des Rezeptes taucht plötzlich Mehl für die Füllung auf. wenn das mal nicht schief geht….Besser aufpassen bei Rezeptenn-bus@gmx.de man veröffentlicht…..

  14. @ Michi: Ich habe das Mehl rausgenommen und ergänzt, dass der Vanillezucker nur in Füllung 3 vorkommt (da steht er auch bei den Zutaten dabei). Danke für den Hinweis.

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