Low Carb Wintersalatteller mit Hackbällchen und Nuss-Dressing

Laktosefreie Low Carb Schwangerschaft?

Man darf LI und den Verzicht auf Milchprodukte nicht nur unter negativen Vorzeichen sehen: “Oh nein, ich darf jetzt nix mehr mit (Rest-)Laktose essen, bis das Baby da ist!”
Ich habe mich in meiner zweiten Schwangerschaft ganz freiwillig laktosefrei und Low Carb ernährt — und bin immer noch ganz begeistert von den positiven Effekten, die dies auf die Schwangerschaft (und auf mein Gewicht nach der Schwangerschaft ;- ) hatte.

Low Carb Wintersalatteller mit Hackbällchen und Nuss-Dressing
Bei Low Carb muss man nicht darben: Winter-Salatteller mit Hackbällchen und Nuss-Dressing (Foto aus dem Buch “Laktosefrei essen in der Schwangerschaft”)

Meine Erfahrungen Schwangerschaft mit und ohne Laktose plus Low Carb

Wenn ich mein Buch “Laktosefrei essen in der Schwangerschaft” vorstelle, erkläre ich immer, dass es für alle Frauen ist, die sich laktosefrei in der Schwangerschaft ernähren müssen oder möchten. Gynäkologen hören diese Empfehlung zum freiwilligen Verzicht auf Milchprodukte nicht gern, da sie einen noch größeres Kalzium-Defizit bei den Schwangeren befürchten. Behält man aber den Kalziumspiegel im Blick, spricht einiges dafür, sich durchaus freiwillig ohne Milchprodukte oder zumindest laktosefrei zu ernähren.

Ich selbst habe das in meiner zweiten Schwangerschaft freiwillig gemacht. Mit sehr gutem Erfolg und einer echten Wohlfühlschwangerschaft (nach einer üblen HG in den ersten Monaten …).
Da ich ja nur “Sympathie-LI” habe, habe ich mich in meiner ersten Schwangerschaft von Milchprodukten bis über beide Ohren ernährt. Wird einem ja so geraten … Da die Schwangerschaft von Beschwerden begleitet war, sah ich Schwangerschaft Nr. 2 mit einigen Bedenken entgegen.
Da ich mit meiner nach herkömmlicher Ernährungspyramide “gesunden” Ernährung begann, Wasser einzulagern, mich träge zu fühlen, immer mehr nicht zu vertragen an Lebensmitteln, riet mir meine Hebamme, ruhig die Ernährung auszuprobieren, auf die mein Mann ein paar Monate zuvor umgestiegen war: Paleo (oder manchmal auch genannt: Paläo).
Paleo/Paläo ist eine Ernährungsform (keine Diät) ohne Milchprodukte, ohne Hülsenfrüchte, Low-Carb, mit viel Gemüse, Nüssen (je nach Sorte) und etwas Obst. Und, was ich als sehr angenehm erlebt habe: Da man die Kohlehydrate einschränkt, muss man beim Fett nicht so genau hinsehen, vorausgesetzt, das Fett stammt aus Raps-, Oliven- oder Kokosöl. Das macht auch in kleineren Mengen satt und verhindert ganz viele der sonst üblichen Heißhungeranfälle.
Wie von meiner Hebamme und Gynäkologin prophezeit, verschwanden meine Beschwerden mit der Low-Carb-Ernährung. Und mein Gewicht stagnierte, obwohl das Baby zulegte. (Wieso sowohl meine Hebamme als auch meine Gynäkologin (die sich nicht kennen) jeder Schwangeren eine Low-Carb-Ernährung empfehlen, erkläre ich in meinem Buch.)

Suesskartoffelsticks mit Paprika
Ein Lieblings-Essen aus dem Kinder-Paleo: Süßkartoffelsticks (Foto aus dem Buch “Laktosefrei essen in der Schwangerschaft”)

Wenn der Heißhunger groß war, habe ich trotz Paleo “gesündigt”, von Crème Brulée bis Kartoffelgratin. Aber Haupternährungsform blieb Paleo und damit Low-Carb, also keine Nudeln, kein Brot, kein Reis, kein Getreide, nur kleinste Mengen Zucker aus Honig oder Ahornsirup. Nein, auch kein Vollkorngetreide.
Da man sich mit dem Verzicht auf schnelle Kohlehydrate “erkauft”, dass man beim Fett nicht so genau hinsehen muss, darf man in Avocado, Kokosmilch, Olivenöl, auch mal: laktosefreier Butter oder Sahne … schwelgen – etwas, was mich den Verzicht auf Brot etc. leicht ertragen ließ.
Nach der Geburt hatte ich eine Figur und ein Gewicht, von dem ich nach Schwangerschaft Nr. 1 nur hätte träumen können. Und das beim zweiten Kind! (In Schwangerschaft Nr. hatte ich mich nach den üblichen Vorgaben in Schwangerschaftsbüchern gerichtet: Low Fat, viel Gemüse, viel Milchprodukte, viel Vollkornprodukte.)

Ich habe auch keine Dehnungsstreifen bekommen. Das liegt vielleicht daran, dass es eine zweite Schwangerschaft war. Hier liest ja hoffentlich mein Mann nicht mit, da kann man es ja offen sagen: Beim zweiten Kind ist das Gewebe ja schon, leider, vorgedehnt. Vielleicht gibt’s deswegen keine neuen, sichtbaren Schäden an der Haut. Andererseits hatte ich mir in den Jahren seit Geburt von Kind 1 einen flachen Bauch antrainiert mit straffer Haut. Deswegen glaube ich doch, dass die Ernährung ohne schnelle Kohlehydrate (kein Brot, keine Nudeln, kein Zucker) dazu beigetragen hat, dass die Haut schön geblieben ist. Dass es einen Zusammenhang zwischen vielen Kohlehydraten und Dehnungsstreifen gibt, behauptet zumindest Dr. Lutz, der Autor des Buchs “Leben ohne Brot”.

Lecker und laktosefrei essen in der Schwangerschaft

Das Buch, das ich jetzt über meine Erfahrungen mit dieser Schwangerschaft geschrieben habe, vereint 55 laktosefreie Rezepte für werdende Mamas – und zwar von low carb bis high carb 😉 Es sind Paleo-Rezepte dabei, aber auch viele “konventionelle” Rezepte, für die, die nicht Low Carb leben möchten. Man kann also Gemüse knabbern, aber auch in Gratins oder Süßspeisen schwelgen. Je nach Tageslaune, je nach Heißhunger.

Die Rezepte stammen nicht nur von mir, sondern flogen von überall auf der Welt zu mir, als ich Frauen nach ihren absoluten Lieblingsrezepten in der Schwangerschaft befragte. Süßes und Saftiges aus Kanada und Kalifornien trifft auf deutsche Hausmannskost, auf Deftiges aus der Schweiz und knackiges Gemüse aus Frankreich. Die Frage war immer: Was wolltet ihr immer und immer wieder essen in der Schwangerschaft und wofür hättet ihr euch zur Not auch noch nachts in die Küche gestellt …
Was uns zum Thema Heißhunger in der Schwangerschaft bringt, und Heißhunger auf Milchprodukte.

Heißhunger auf Milchprodukte, trotz LI?

Spätestens wenn in der zweiten Schwangerschaftshälfte die Knorpel im Baby zu Knochen werden, setzt dieser Jieper bei den meisten Schwangeren ein, auch bei denen mit LI.
Es macht deshalb bei LI total Sinn, mit pflanzlichem Milchersatz zu kochen und zu braten, um sich einen kleinen “Puffer” für Restlaktose aufzusparen. Dann könnt ihr beim Jieper auf Milch einen laktosefreien Joghurt, Quark, o.Ä. essen, ohne Magen-Darm-Beschwerden befürchten zu müssen. Ganz wichtig: In Absprache mit der Hebamme oder Gynäkologin unbedingt von Beginn der Schwangerschaft an Kalzium einnehmen, besonders als Schwangere mit LI. Mehr dazu Ende dieser Woche.

Mehr Tipps zum Thema und Rezepte findet ihr in meinem E-Book

Laktosefrei essen in der Schwangerschaft

Nina Weber: Laktosefrei essen in der Schwangerschaft

Kindle E-Book

2,99 Euro

55 laktosefreie Rezepte

über 20 Seiten Hintergrundwissen zur Ernährung in der Schwangerschaft, die in Zusammenarbeit mit einer Hebamme entstanden sind

Keine Sorge übrigens: Es sind nicht nur Low Carb- und Paleo-Rezepte enthalten, sondern auch High Carb-Favoriten wie Gratins und Cremè Brulée oder Meersalz-Karamellbonbons ;- )

3 Kommentare

  1. Ich bin jetzt in meiner zweiten Schwangerschaft und will der bevorstehenden Übelkeit am Morgen diesesmal gleich entgegenwirken 😉
    Ich habe mich in der Apotheke nach Produkten erkundigt, die möglichst auf pflanzlicher Basis hergestellt wurden.
    Seit 2 Wochen benutze ich so einen Roll-On von Sea-Band mama mit ätherischen Ölen und so kleine Armbänder zur Akupressur. Als die Apothekerin mir die Armbänder empfohlen hat war ich ziemlich skeptisch – aber sie helfen wirklich. Ich stehe jetzt schon den 8. Tag ohne Übelkeit

    • Liebe Lisa,
      das ist ja klasse, dass Dir die Bänder gut helfen! 🙂

      Ich hatte mir die auch für die zweite Schwangerschaft besorgt, weil ich so viel Positives von anderen Frauen gehört hatte.
      Bei mir haben sie nicht geholfen. Aber eine Woche später stellte sich raus, dass ich HG hatte o.O Auch Infusionen mit ganz viel Vomex etc. haben nicht mehr geholfen – kein Wunder, dass die Bänder da chancenlos waren. Ich habe sie einer frisch-schwangeren Freundin vererbt und der haben sie auch geholfen. Man muss nur aufpassen, dass sie nicht verrutschen. Denn wenn sie nicht genau auf den richtigen Punkt drücken, kann man natürlich lange auf die Wirkung warten ;o)

      Ich wollte Dich fragen: Sea Band ist ja der Anbieter der Akupressurbänder. Habe ich dich richtig verstanden, dass Sea Band auch den Roll-on herstellt?
      Und wie wendest Du die ätherischen Öle an bzw. wo? Das wäre ein guter Tipp für andere werdende Mamas.
      Ich wünsche Dir alles Gute und viel Freude in Deiner Schwangeschaft!

  2. Hallo Nina,

    ja – ich verwende beide Produkte gemeinsam – war ne Empfehlung von der Apothekerin 🙂

    Das Öl ist super, riecht gut und ca. Kugelschreiber groß – perfekt also auch für Unterwegs.

    Ich benutze den Roll-On an den Handgelenken und den Schläfen.

    Ich freue mich, wenn andere Mamis von meinem Tipp profitieren 🙂

    Liebste Grüße an die werdenen Mamis 🙂

    Lisa

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