2025 ist mein Tiefenjahr

2025: Mein Tiefenjahr

Ich hoffe, du bist gut ins neue Jahr gestartet! Bei mir war der Anfang leider etwas holprig: Seit Silvester kämpfe ich mit einem kleinen Crash, also einer Verschlechterung meines ME/CFS, und obendrein plagen mich Zahnschmerzen – natürlich genau seit der Silvesternacht. Mein Zahnarzt hat Urlaub, und die Notfallpraxen sind völlig überfüllt, sodass ich mich nun bis Montag gedulden muss, um endlich behandelt zu werden. Kein idealer Start, aber ich lasse mich davon nicht entmutigen und schreibe daher auch direkt meinen ersten regulären Beitrag des Jahres. Denn für 2025 habe ich mir etwas ganz Besonderes vorgenommen!

Anstatt Visionboard ein Tiefenjahr

Als kreativer Geist, der ständig von einer spannenden Idee zur nächsten flattert, kenne ich das nur zu gut: Ein neues Hobby lockt, interessante Materialien wollen ausprobiert werden, und ehe man sich versieht, ist der Einkaufswagen – meist virtuell – gut gefüllt. Mein Atelier, das ich seit einem halben Jahr mit meinem Sohn, seinem 3D-Drucker und seinen beeindruckenden Miniatur-Bemalungen teile, sieht inzwischen aus wie ein quirliger kleiner Kunstladen. Hier spiegelt sich all unsere Kreativität in einem geordneten Chaos wider.

Deshalb habe ich beschlossen, dieses Jahr kein Visionboard mit einem perfekt organisierten Atelier zu gestalten, sondern etwas Neues auszuprobieren: ein Tiefenjahr.

Was bedeutet ein Tiefenjahr?

Das Konzept des Tiefenjahres (im Englischen: Depth Year) lädt dazu ein, innezuhalten und eine andere Herangehensweise zu wählen. Anstatt ständig Neues zu beginnen, möchte ich bewusst das nutzen, was bereits vorhanden ist. Es geht darum, nicht in die Breite zu wachsen, sondern in die Tiefe zu gehen.

Konkret heißt das für mich:

  • Bestehende Fähigkeiten weiterentwickeln statt ständig neue zu erlernen
  • Bereits vorhandene Materialien verwenden statt weitere zu kaufen
  • Angefangene Projekte abschließen statt ständig neue zu starten
  • Mit dem arbeiten, was da ist, und kreative Lösungen finden

Dabei geht es nicht um strenge Regeln oder strikte Verbote, sondern um eine bewusste Entscheidung, das Vorhandene zu schätzen und sinnvoll einzusetzen. Das spart nicht nur Geld und Ressourcen, sondern kann auch zu mehr innerer Ausgeglichenheit führen. Weniger Optionen bedeuten oft auch weniger Überforderung – ein großer Vorteil, gerade für uns mit chronischen Erkrankungen.

Meie Tiefenjahr-Ecke
Meie Tiefenjahr-Ecke im Arbeitszimmer – passend zu einem Kurs über die Farbe Rosa

Vorteile eines Tiefenjahres

Ein Tiefenjahr bietet die Möglichkeit:

  • Zufriedenheit mit dem zu entwickeln, was wir schon haben
  • Kreativität im Umgang mit bestehenden Ressourcen zu fördern
  • Expertise in unseren Interessengebieten zu vertiefen
  • Nachhaltiger und bewusster zu leben
  • Den Fokus zu stärken und Ablenkungen zu reduzieren
  • Angefangene Projekte wirklich zu Ende zu bringen
  • Dem ständigen Drang nach Neuem weniger nachzugeben

Das Schöne an diesem Ansatz ist, dass es keine starren Regeln gibt. Es ist vielmehr eine Einladung, achtsam und flexibel zu sein. Sinnvolle Ausnahmen sind erlaubt. So habe ich mir beispielsweise ein Malmedium gegönnt, mit dem ich Stoffe ähnlich wie mit Aquarellfarben gestalten kann. Nach dem Fixieren wird das Ganze wasserfest, und ich kann vorhandene weiße Stoffe in genau die Muster und Farben verwandeln, die ich mir wünsche – ganz ohne neue Stoffe kaufen zu müssen.

Ich bin gespannt, welche kreativen Wege und Möglichkeiten sich durch dieses Tiefenjahr für mich eröffnen. Vielleicht magst du ja auch mitmachen?

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