10 Jahre Zöliakie

10 Jahre leben mit Zöliakie

Diese Woche fiel mir auf, dass ich genau heute vor 10 Jahren die Zöliakie-Diagnose erhalten habe, als ich bei einer Magenspiegelung war. Aufgrund der viel zu glatten Dünndarmwände war klar, dass ich tatsächlich Zöliakie haben. Auch gibt es andere Betroffene in meiner Familie.

Ich weiß noch, wie ich leicht benommen mit meinem Mann erstmal in unser Lieblingscafé gegangen bin und dort zum Abschied meinen geliebten Schokokuchen bestellt habe. Das war das letzte Mal, dass ich bewusst etwas Glutenhaltiges gegessen habe. Seitdem ist so viel passiert!

Positives

Es hört sich vielleicht merkwürdig an, aber ich kann der Zöliakie durchaus positive Seiten abgewinnen. Ich habe viele tolle neue Leute kennengelernt, mit denen ich seit Jahren virtuell im Kontakt geblieben bin.

Als Kontaktperson habe ich viel über die Leitung von Gruppen und einiges andere gelernt. Ohne den Verzicht auf „normales“ Mehl hätte ich nie die Vielfalt an den besonderen glutenfreien Mehlen kennengelernt. 

Große Produktauswahl

Die Produktauswahl vor 10 Jahren war schon nicht schlecht, mittlerweile finde ich sie sehr gut – auch wenn man immer noch häufig mehrere Geschäfte anfahren muss, um alles zu bekommen oder Lebensmittel online bestellen muss. Klar, von einem richtig leckeren Croissant träume ich immer nach wie vor, aber nach 10 Jahren verblasst die Erinnerung daran immer mehr und ich freue mich lieber darüber, was ich alles essen kann – oder backe es selber!

Mein Darm hat sich erholt

Seit meiner Zöliakie-Diagnose habe ich trotzdem immer weniger und weniger vertragen. Ich hatte gehofft, dass es mir nach der Umstellung auf glutenfrei besser gehen würde, aber so richtig kam ich nicht auf die Beine. Mittlerweile weiß ich, dass es am ME/CFS liegt (was das ist und die Diagnose bei mir gestellt wurde, kannst du hier lesen). Seitdem ich mich bemühe, dass es mir damit besser geht, geht es auch meinem Darm sehr viel besser und ich vertrage neuerdings viel, viel mehr! An eine glutenfrei Ernährung muss ich mich natürlich für den Rest meines Lebens halten, aber jetzt kann ich wieder jegliches glutenfreie Getreide wie Mais und Haferflocken ohne fiese Konsequenzen verzehren, so dass ich jetzt auch die eben erwähnte Produktauswahl wirklich genießen kann.

Das leidige Thema Essengehen

Das ist einer der Punkte, die sich nicht wirklich verbessert haben. Es gibt zwar immer mehr Restaurants, die glutenfrei so sicher wie möglich anbieten wollen, diese sind aber weiter weg, dass wir da nicht mal spontan hinfahren können. Und einen glutenfreien Pizza-Lieferservice gibt es bei mir auf dem Land leider auch nicht. Ich hoffe aber, dass sich mehr Restaurants mit dem Thema beschäftigen werden – ich bin halt wirklich chronisch optimistisch.

Chronisch optimistisch

Vielleicht ist dir aufgefallen, dass mein Blog nicht mehr „einfach laktosefrei leben“ oder „Essen mit Gefühl“ heißt. Das gehört auch zu den großen Änderungen in den letzten 10 Jahren. Eigentlich wollte ich nebenberuflich als Ernährungsberaterin arbeiten, was aber aus gesundheitlichen Gründen nicht ging – Stichwort ME/CFS! Ich war auch ein paar Jahre ehrenamtliche Kontaktperson der Deutschen Zöliakie Gesellschaft, was ich aber ebenfalls auch wegen meiner sich verschlechternden Gesundheit aufgeben musste. Die letzten Jahre habe ich mich darauf konzentriert, Bücher herauszugeben, die du hier finden kannst. Und ich werde auch weiterhin Bücher rausgeben, seien es Eintragebücher, aber auch Sachbücher habe ich auf meiner Liste stehen – das hängt alles davon ab, wie es mit meiner Gesundheit weitergeht. Aber auch da bin ich chronisch optimistisch! 

Diesem Motto will ich ab sofort auch weiter treu bleiben.

Ich freue mich auf hoffentlich mehr als 10 weitere Jahre mit Zöliakie und hoffe, du begleitest mich weiter auf meiner Reise! Abonniere doch meinen Newsletter!

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